Pilzexkursion in den Wäldern auf der Guldenen

Eintauchen ins Reich der Schlauchpilze

Bei dieser Pilzexkursion ging es für einmal nicht um die bekannten Ständerpilze (Basidiomycota) wie Eierschwamm, Steinpilz oder Reizker, sondern um die hochinteressanten Schlauchpilze (Ascomycota) mit ihren vielfältigsten Formen, Farben und Eigenschaften. 

Bereits bei der Einführung erfuhren die rund zwanzig TeilnehmerInnen wie umfangreich die Gruppe der Schlauchpilze ist. Mit 64'000 beschriebenen Arten ist sie eine der grössten Organismengruppen überhaupt. Hefe- und Schimmelpilze, aber auch begehrte Speisepilze wie Morcheln und Trüffeln gehören zu dieser Gruppe. Die Schlauchpilze haben eine grosse Bedeutung für den Menschen. Sie sind einerseits für Krankheiten von Pflanzen, Tieren und Menschen verantwortlich. Anderseits spielen sie auch eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Lebensmitteln. 

Auf dem Weg zum Wald zeigte uns der Exkursionsleiter und Mykologe Adrian Leuchtmann anhand eines Ahornblattes den ersten Schlauchpilz, genannt Runzelschorf, bestehend aus rundlichen schwarzen Flecken auf der Blattoberseite. Im Wald angekommen wurden uns weitere, zumeist sehr kleine Pilzchen vorgestellt, die vorgängig vom geschulten Auge des Spezialisten gefunden und zur Anschauung bereitgestellt worden waren. Nun wurden die Teilnehmenden selber aufgefordert auf morschem Holz und moosbewachsenen Ästen ebenfalls nach diesen Winzlingen zu suchen. Wir sollten aber nicht enttäuscht sein, wenn wir nicht fündig würden, denn trotz Pilzsaison seien die Schlauchpilze momentan nicht häufig. Einige Funde kamen dennoch zusammen und mit der Handlupe ausgerüstet und mit Hilfe des Experten versuchte man die wichtigsten Eigenschaften eines Schlauchpilzes zu erforschen. Die lateinischen Namen der Miniaturpilze waren für die Laien unter uns kaum von Bedeutung. Aber die oft langen und lustigen, deutschen Namen liessen doch  auf Formen, Farben und Bauart der Pilze schliessen: z.B. Galertkäppchen, Langstielige Holzkeule, Maulbeer-Kugelpilz, Eschen-Spaltkohlenpilz, Schildborstling und Schwefelgelbes Haarbecherchen.

Der Leiter stellte uns weitere mitgebrachte Arten vor, zusammen mit mikroskopischen Aufnahmen von den Schläuchen, Sporen und anderen Details auf seinem iPad. Auch ging er auf verschiedene Themen im Zusammenhang mit der Ökologie der Schlauchpilzen ein. Dabei wurden von den interessierten TeilnehmerInnen viele Fragen gestellt, auf die der Pilzspezialist ausführliche Antworten geben konnte.

Die Exkursion hat den Teilnehmenden die Augen geöffnet für eine kaum geahnte Vielfalt von Schlauchpilz-Winzlingen und uns in eine neue, faszinierende Themenwelt entführt. (rc)

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